Grafik mit Aufschrift: Anleitung Verwischen digitaler Spuren

In Bayern gibt es aktuell (Stand März 2023) 41 staatlich geförderte und drei nicht staatlich geförderte Frauenhäuser. Die staatliche Förderung bezieht sich auf die Tatsache, dass von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt im sozialen Nahraum akut betroffene oder bedrohte Frauen und ihre Kinder eine schützende und sichere Unterkunft mit psychosozialer Beratung und Begleitung benötigen, die jederzeit vorübergehend zur Verfügung steht. Zweck ist es, durch staatliche Zuwendungen ein flächendeckendes Angebot zur Beratung und Hilfe für akut von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt im sozialen Nahraum betroffene oder bedrohte Frauen und ihre Kinder in Frauenhäusern zu unterstützen. Die Förderrichlinie ist hier einzusehen. Die bayerischen Frauenhäuser verfügen aktuell über  389 Plätze für Frauen und mindestens 440 für mitbetroffene Kinder. Das Einzugsgebiet eines Frauenhauses umfasst in der Regel mehrere Kommunen (Landkreise/kreisfreie Städte). Die Frauenhäuser in Bayern sind einem Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege Bayern zugehörig: 15 Einrichtungen gehören zum Paritätischen Wohlfahrtsverband (außer einem Frauenhaus in Form von Autonomen Frauenhäusern mit eingetragenen Vereinen als Träger und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern als Dachorganisation), 15 sind dem Sozialdienst katholischer Frauen bzw. der Caritas zuzuordnen, sieben der Arbeiterwohlfahrt (AWO), drei dem Diakonischen Werk Bayern und eines dem Bayerischen Roten Kreuz.

Frauenhäuser sind elementarer Bestandteil des Hilfenetzes zum Schutz von Frauen und deren mitbetroffenen Kindern vor Partnerschaftsgewalt. Sie sind eine Anlaufstelle für Frauen, die von Gewalt betroffen oder bedroht sind. Frauenhäuser bieten einen geschützten, temporären Lebensraum für die gewaltbetroffen Frauen (und ihrer Kinder). Hier können die Frauen beginnen, die oftmals traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Sie erhalten durch eine gezielte psychosoziale Beratung neue Lebensperspektiven für ein Leben – in den meisten Fällen ohne den Gewalttäter – aufgezeigt. Zudem bieten Frauenhäuser unabhängig von einer Aufnahme eine telefonische und persönliche Beratung von hilfesuchenden Frauen sowie eine Rund-um-die-Uhr-Rufbereitschaft. Neben der psychosozialen Beratung und Hilfe begleitet das geschulte Fachpersonal, meist bestehend aus Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiterinnen, die Frauenhaus-Bewohnerinnen auch zu Terminen bei Behörden und allen Angelegenheiten, um ein eigenständiges Leben nach dem Frauenhausaufenthalt aufzubauen und zu organisieren. Zusätzlich zur bedarfsgerechten Betreuung und Beratung der Frauen halten die Frauenhäuser auch für die mitbetroffenen Kinder eine adäquate Angebotsstruktur bereit.Der Zugang zum Frauenhaus steht jeder Frau, egal welchen Alters, welcher sozialen Herkunft oder Bildungsschicht grundsätzlich offen. Die Beratung vor, während und auch im Nachgang zum Frauenhausaufenthalt ist für die Frauen kostenfrei.

Die Standorte der Frauenhäuser in Bayern