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Landesweite Koordinierungsstelle gegen häusliche und sexualisierte Gewalt in Bayern

Die Koordinierungsstelle wurde im Oktober 2019 eingerichtet. Sie wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen einer Projektförderung unter finanzieller Beteiligung der Freien Wohlfahrtspflege Landesarbeitsgemeinschaft Bayern zunächst bis 31.12.2025 gefördert. 

Zu den Aufgabenschwerpunkten zählen 

  • die konzeptionelle Weiterentwicklung des Hilfesystems für von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und ihre mitbetroffenen Kinder,
  • die fachliche Unterstützung der Einrichtungen und Angebote des Frauenunterstützungssystems,
  • die Vernetzung der beteiligten Institutionen und Adressat*innen auf Landesebene und in den Regionen,
  • der Aufbau einer überregionalen, interdisziplinären und institutionenübergreifenden Vernetzung der verschiedenen Hilfesysteme,
  • der Austausch mit Fachorganisationen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene,
  • die Kooperation mit Forschungsinstituten bzgl. Wissenstransfer und praxisorientierter Forschung,
  • die Sensibilisierung der (Fach-) Öffentlichkeit und der Politik für das gesellschaftliche Problemfeld häusliche und sexualisierte Gewalt
  • sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Die Bearbeitung dieser Aufgaben erfolgt in enger Abstimmung mit den Verbandsreferentinnen der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und in Kooperation mit der Landeskoordinierungsstelle gegen Gewalt (LaKo), die beim Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales angesiedelt ist. Ausführliche Informationen zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention finden sich auf Bayern gegen Gewalt.

Pressemitteilung von Union, SPD und Grünen zum Gewalthilfegesetz

Januar 2025: Kurz vor der Bundestagswahl im Februar 2025 haben sich Union, SPD und Grüne geeinigt und eine gemeinsame Pressemittteilung veröffentlicht: "Das Gewalthilfegesetz kommt und damit auch der Rechtsanspruch auf Schutzplätze und Beratung. Der Bund beteiligt sich erstmalig an der Finanzierung des Gewalthilfesystems in einer Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Der Rechtsanspruch bedeutet einen Paradigmenwechsel für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder. Der Bund übernimmt Verantwortung und wird die Länder in der Versorgung von gewaltbetroffenen Frauen finanziell unterstützen. Explizit wird damit auch die Hilfestruktur und die Prävention gestärkt. Seit Jahren ist die Situation in den Frauenhäusern und Beratungsstellen angespannt. Der Handlungsbedarf ist extrem groß. Laut dem Lagebild „Geschlechtsspezifische Gewalt“ von 2023 begeht in Deutschland fast jeden Tag ein Mann einen Femizid. Knapp 400 Frauen am Tag wurden Opfer von Partnerschaftsgewalt. In den vergangenen Jahren sind diese Zahlen deutlich gestiegen: Nun handeln die Fraktionen von SPD, CDU/CSU und Grünen mit einem historischen Schulterschluss und lösen ein, was Fachverbände, die Zivilgesellschaft und Expertinnen und Experten seit Jahren fordern."  

Quelle: https://www.gruene-bundestag.de/presse/pm-januar-25/kampf-gegen-gewalt-gegen-frauen-der-rechtsanspruch-kommt/

Das Gewalthilfegesetz wurde am 14. Februar 2025 im Bundestag beschlossen. Unter diesem Link kann der Gesetzesentwurf eingesehen werden: https://dserver.bundestag.de/btd/20/140/2014025.pdf. Es gelten zusätzlich die abgestimmten Änderungen unter https://dserver.bundestag.de/btd/20/147/2014785.pdf.

Besuch Frauenhaus Nordschwaben

Januar 2025: Das seit Anfang 2024 in neuen Räumlichkeiten in Nördlingen angesiedelte Frauenhaus Nordschwaben des Vereins Projekt Frauenhaus e.V. (Dachverband: Der Paritätische Landesverband Bayern e.V.) bietet 8 Frauen und bis zu 20 Kindern eine sichere Unterkunft bei häuslicher Gewalt. Das Frauenhaus ist das zweite Frauenhaus in Bayern mit einer bekannten Adresse. Der Koordinierungsstelle und der Referentin für Frauen/Geschlechterpolitik/LGBTIQ des Paritätischen Landesverbandes e.V. wurde ermöglicht, das umfangreiche Schutz- und Sicherheitskonzept des Frauenhauses kennenzulernen und sich mit den Vorstandsfrauen und Mitarbeiterinnen zur Umsetzung des Konzeptes Frauenhaus mit bekannter Adresse auszutauschen.

Vortrag zu Gewalt in der Eltern-Beziehung und den Auswirkungen auf die Kinder

Dezember 2024: Für den 18. Dezember konnten wir die Professorin Dr. Barbara Kavemann für den Fachvortrag Gewalt in der Beziehung der Eltern: Dynamiken, Muster und Auswirkungen auf die Kinder gewinnen. Barbara Kavemann befasst sich seit den 1980er Jahren mit der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, der Gewalt in Paarbeziehungen sowie mit Präventionskonzepten gegen sexuellen Kindesmissbrauch. Nicht zuletzt durch den Einbezug der Betroffenenperspektive und den Erfahrungen der Fachpraxis sind ihre Forschungsarbeiten wegweisend. Inhaltlich wurde im Vortrag die Dimension häuslicher Gewalt behandelt sowie Formen, Dynamiken und Muster von Gewaltverhältnissen dargestellt. Es ging um spezifische Vulnerabiliät und Risikokonstellationen, um Zusammenhänge mit Kindesmisshandlung und um die Folgen für Kinder und Jugendliche, die Gewalt zwischen ihren Eltern miterleben (müssen). An der Veranstaltung nahmen insgesamt knapp 100 Fachkräfte aus dem bayerischen Frauengewaltschutzsystem, ergo Frauenhäuser, Fachberatungs- und Interventionsstellen sowie Fachstellen für Täter*innenarbeit häusliche Gewalt, teil.

Austausch mit Studierenden der Sozialen Arbeit an der HAW Landshut

Dezember 2024: Auf Einladung von Professorin Dr. Mechthild Wolff hatte die Koordinierungsstelle am 2. Dezember 2024 die Gelegenheit, Studierenden der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Landshut das bayerische Frauengewaltschutzsystem vorzustellen. Konkret wurden die Tätigkeitsbereiche der Frauenhäuser, Fachberatungs- und Interventionsstellen und der Fachstellen für Täterarbeit sowie die Herausforderungen und Bedarfe der jeweiligen Arbeitsbereiche dargestellt. Anschließend wurde gemeinsam mit den Studierenden die Anforderungen an das Arbeitsfeld, die Rolle der Kinderschutz-Einrichtungen bei Gewalt gegen Frauen und unterschiedliche Frauenhauskonzepte diskutiert.

Besuch Frauenhaus Fürth

November 2024:  Die Koordinierungsstelle hatte zusammen mit der Referentin für Frauen/Geschlechterpolitik/LGBTIQ des Paritätischen Landesverbandes e.V. die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten des Frauenhauses Fürth des Vereins Hilfe für Frauen in Not e.V. (Dachverband: Der Paritätische Landesverband Bayern e.V.) zu begehen. Das neue Haus bietet ab Anfang des nächsten Jahres 10 Frauen und 14 Kindern, die von häuslicher Gewalt (mit-)betroffen sind, Schutz, Beratung und eine sichere Unterkunft. Beim Umbau der Immobilie wurden die Bedarfe von Frauen mit mehreren Kindern, älteren Söhnen, Körperbehinderungen oder Hör- und Sehbeeinträchtigungen berücksichtigt und in Form einer Apartment-Struktur umgesetzt. Die Konzeption des Frauenhauses ist als nicht anonymes Frauenhaus angelegt, entsprechend wurden umfangreiche bauliche Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt und ein alltagstaugliches Sicherheitskonzept entwickelt. Im selben Gebäude befinden sich auch die Verwaltung und Beratungszimmer der weiteren Angebote des Vereins für gewaltbetroffene Frauen, der Fachberatungs- und Interventionsstelle sowie Second Stage.

Pressekonferenz Gewalt kommt nicht in die Tüte

November 2024: Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Montag, den 25. November 2024, startete One Billion Rising München e.V. in Kooperation mit der Bäcker-Innung München, Landsberg und Erding die Aktion Gewalt kommt nicht in die Tüte. Dabei werden in allen teilnehmenden Bäckereien in und um München insgesamt 250.000 Brötchentüten ausgegeben, die mit Münchner Hilfs- und Beratungsangeboten für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen bedruckt sind. Die Koordinierungsstelle wurde von der Vorständin von One Billion Rising München e.V., Romy Stangl, zur Pressekonferenz geladen, um das Thema Häusliche Gewalt sozialwissenschaftlich zu beschreiben. 

Besuch Frauenhaus Fürstenfeldbruck

August 2024:  Das im Juli 2022 eröffnete Frauenhaus des Vereins Frauen helfen Frauen Fürstenfeldbruck e.V. (Dachverband: Der Paritätische Landesverband Bayern e.V.) bietet Schutz, Beratung und eine sichere Unterkunft für Frauen* und ihre Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Das Frauenhaus ist das in Bayern erste Frauenhaus mit einer bekannten Adresse. Genau wie andere Frauenhäuser verfügt auch dieses Haus über ein umfangreiches Schutz- und Sicherheitskonzept. Der Koordinierungsstelle und der Referentin für Frauen/Geschlechterpolitik/LGBTIQ des Paritätischen Landesverbandes e.V. wurde ermöglicht, die Büroräume und den Wohnbereich der Frauen sowie das barrierearme Apartment zu begehen. Anschließend erfolgte ein Austausch zur Umsetzung der konzeptionellen Grundlagen (u.a. des Sicherh

Workshops zum Gefährdungsmanagement bei häuslicher Gewalt

Juli 2024: Am 9. und 25. Juli 2024 fanden in Nürnberg und München Workshops zum Gefährdungsmanagement bei häuslicher Gewalt gegen Frauen in Bayern statt. Im Fokus dieser Workshops standen die Praxiserfahrungen der Fachfrauen aus dem bayerischen Frauenhilfesystem zur Nutzung von Instrumenten zur Gefährdungseinschätzung, dem Vorkommen und dem Umgang mit Hochrisikofällen sowie der Einbindung in interdisziplinäre Fallkonferenzen.

Ergänzt wurde dieser Erfahrungsaustausch mit Beispielen guter Praxis aus Nürnberg und München. Die Workshops endeten mit der Identifizierung der Bedarfe der Fachpraxis zu diesem Themenkomplex. Organisiert wurden die Workshops von der Koordinierungsstelle, durchgeführt zusammen mit dem Teilbereich Frauen der Freien Wohlfahrtspflege Bayern. Teilgenommen haben insgesamt knapp 60 Fachfrauen aus Frauenhäusern, Fachberatungs- und Interventionsstellen aus ganz Bayern.

Besuch Frauenhaus Erding

März 2024: Das Bayerische Rote Kreuz (BRK), Kreisverband Erding, ist Träger einer Fachberatungsstelle für häusliche und sexualisierte Gewalt, einer in Kooperation mit der Polizei proaktiv arbeitenden Interventionsstelle sowie eines Frauenhauses. Letzteres wurde von der Koordinierungsstelle besucht. Nach der Begehung des Hauses erfolgte ein Austausch mit Leitung und Team zur Umsetzung der konzeptionellen Grundlagen (u.a. des Sicherheitskonzeptes) und der spezialisierten psychosozialen Beratung und Begleitung gewaltbetroffener Frauen.

Besuch Fachberatungsstelle und Frauenhaus Freising

März 2024:  Die Fachberatungsstelle bei häuslicher und sexualisierter Gewalt HilDa – Hilfe ist da! besteht seit 2020 und bietet Frauen und ihren Kindern, die von physischer, psychischer, sexualisierter und digitalisierter Gewalt bedroht oder betroffen sind, eine umfassende Beratung und arbeitet bei häuslicher Gewalt proaktiv in Kooperation mit der Polizei zusammen. Unter dem Dach des Diakonischen Werks ist in Freising neben der Fachberatungsstelle auch das Frauenhaus Freising angesiedelt. Der Koordinierungsstelle wurden die konzeptionellen Grundlagen erläutert und die Begehung der Räumlichkeiten ermöglicht.

Besuch Frauenhaus Rosenheim

März 2024: Das Frauenhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Rosenheim – Traunstein versteht sich als Frauen- und Kinderschutzhaus, das neben Schutz und Unterkunft auch Beratung in aktuellen Krisen, pädagogische Hilfen für Mütter und Kinder sowie Informationen zum Gewaltschutzgesetz anbietet. Zusammen mit der Leitung des Frauenhauses, dem Second Stage-Team und einer Trägervertreterin wurden die konzeptionellen Grundlagen des Sicherheitskonzeptes und dessen Umsetzung thematisiert. Im Anschluss daran erfolgte die Begehung der Räumlichkeiten.

Besuch Frauenhaus Dachau

Februar 2024:  Das Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Dachau e.V. besteht seit 1998. Der Koordinierungsstelle wurde ermöglicht, die Räumlichkeiten des Frauenhauses zu begehen. Anschließend erfolgte ein Austausch zur Umsetzung der konzeptionellen Grundlagen (u.a. des Sicherheitskonzeptes) und der psychosozialen Beratung und Begleitung gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder.

Online-Seminar zur Ausgestaltung schriftbasierter Online-Beratung

Dezember 2023: Am 11.12.2023 fand das Online-Seminar zum Thema „Wie gestalte ich die schriftbasierte Online-Beratung noch gelingender? Praktische Übungen und spezielle Themen“ statt. Die Fortbildung wurde von der Onlineberaterin Kerstin Lindsiepe aus Nürnberg durchgeführt. Das Online-Seminar besuchten Beraterinnen, die bereits erste Fortbildung und Erfahrung in der schriftbasierten Onlineberatung gemacht haben. Der Fokus des Seminars lag auf schwierigen Themen in der Onlineberatung mit gewaltbetroffenen Frauen. Es wurden gemeinsam Schreibübungen ausprobiert und ein Austausch zu aktuellen Themen angeregt. Die Teilnehmerinnen hatten die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen in der schriftbasierten Online-Beratung einzubringen.

Vortrag zur Elternberatung im Münchener Modell

Dezember 2023: Am 6. Dezember stellten Barbara Hanke von der Frauen*hilfe München und Dominik Fischer vom Männerinformationszentrum München (MIM e.V.) die Elternberatung im Münchener Modell im Rahmen des Vernetzungstreffens der bayerischen Interventionsstellen vor. Das Modell bietet die Möglichkeit zur getrennten geschlechtsspezifischen Elternberatung mit der Perspektive gemeinsamer Elterngespräche. Dabei stehen die Berücksichtigung der Gefährdungslage, der Schutz und die Stabilisierung von Mutter und Kindern sowie die Übernahme der Verantwortung für gewaltfreies Handeln im Vordergrund. Ein besonderer Fokus liegt auf den Auswirkungen der miterlebten Gewalt auf die Kinder und die sich daraus ergebenden Bedarfe. Ziel der Elternberatung ist es, im Sinne des Kindeswohls eine sichere und tragfähige Lösung zu Sorge und Umgang zu entwickeln.

Besuch Frauenhaus und Interventionsstelle Nürnberg

November 2023:  Das Frauenhaus des Vereins Hilfe für Frauen in Not e.V. (Dachverband: Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern e.V.) in Nürnberg besteht seit 1979. Durchschnittlich 120 Frauen kommen pro Jahr in das Frauenhaus, mehr als die Hälfte davon mit ihren Kindern. Der Koordinierungsstelle wurde ermöglicht, die Büroräume und den Kinderbereich zu begehen. Anschließend erfolgte ein Austausch zur Umsetzung der konzeptionellen Grundlagen und der spezialisierten psychosozialen Beratung und Begleitung gewaltbetroffener Frauen. 2015 übernahm der Verein Hilfe für Frauen in Not e.V. Nürnberg die Trägerschaft für die Interventionsstelle Nürnberg und führt seitdem die pro-aktive Beratung gewaltbetroffener Frauen durch.

Besuch Frauenhaus und Interventionsstelle Schwabach

November 2023:  Das Frauenhaus des Vereins Hilfe für Frauen in Not Roth-Schwabach e.V. (Dachverband: Diakonisches Werk Bayern) hat die Trägerschaft über ein Frauenhaus und leistet proaktive Beratung für gewaltbetroffenen Frauen nach einem Polizeieinsatz. Dazu kooperiert die Interventionsstelle mit den Polizeiinspektionen im Nürnberger Land, im Landkreis Roth und der Städte Weißenburg und Schwabach. Der Koordinierungsstelle wurde ermöglicht, das Frauenhaus und dessen Büroräume, barrierefreie Zimmer, Kinderbereich und Spielplatz zu begehen. Anschließend erfolgte ein Austausch zur Umsetzung der konzeptionellen Grundlagen (u.a. des Sicherheitskonzeptes) und der spezialisierten psychosozialen Beratung und Begleitung gewaltbetroffener Frauen.

Besuch Frauenhaus und Interventionsstelle Bamberg

November 2023: Die Koordinierungsstelle besuchte das Frauenhaus und die Interventionsstelle (SkF e.V. Bamberg), welches im Jahr 1986 eröffnet wurde. Das Frauenhaus Bamberg bietet Platz für zehn Frauen und zwölf Kinder. Seit 2015 ist die proaktive Beratung beim Frauenhaus angebunden und ist zuständig für die Polizeiinspektionen Stadt Bamberg, Landkreis Bamberg und Landkreis Forchheim. Der Koordinierungsstelle wurde eine Begehung der Räumlichkeiten ermöglicht. Dem folgte ein Gespräch zu den konzeptionellen Grundlagen und dem Sicherheitskonzept der Frauenhausarbeit und den Herausforderungen der pro-aktiven Arbeit. 

Besuch Frauenhaus und Interventionsstelle Weiden

November 2023:  Das Frauenhaus und die Interventionsstelle der Diakonie Weiden besteht seit 28 Jahren und hat sieben Plätze für Frauen und bis zu zwölf Kinder. Der Koordinierungsstelle wurde ermöglicht, die Büroräume, den Wohnbereich und den Kinderbereich zu begehen. Anschließend erfolgte ein Austausch zur Umsetzung der konzeptionellen Grundlagen (u.a. des Sicherheitskonzeptes) und der spezialisierten psychosozialen Beratung und Begleitung gewaltbetroffener Frauen und aktueller Öffentlichkeitsarbeit. Die Interventionsstelle kooperiert mit den Polizeidienststellen in Weiden, Neustadt/WN. Vohenstrauß, Eschenbach, Tirschenreuth, Waldsassen und Kemnath.

Besuch Frauenhaus und Interventionsstelle Schweinfurt

November 2023: Die Koordinierungsstelle besuchte das Frauenhaus und die Interventionsstelle (Frauen helfen Frauen e.V. Schweinfurt; Dachverband: Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Bayern e.V.), welches im Jahr 1980 eröffnet wurde. Seit 2015 ist die proaktive Beratung beim Frauenhaus angebunden und ist zuständig für die Polizeiinspektionen Schweinfurt Stadt und Land, Gerolzhofen, Bad Kissingen, Hammelburg, Bad Brückenau, Bad Königshofen, Bad Neustadt a.d.S., Mellrichstadt, Ebern und Haßfurt. Der Koordinierungsstelle wurde eine Begehung der Räumlichkeiten ermöglicht. Dem folgte ein Gespräch zu den konzeptionellen Grundlagen und dem Sicherheitskonzept der Frauenhausarbeit und den Herausforderungen der pro-aktiven Arbeit.

Besuch Frauenhaus und Interventionsstelle Aschaffenburg

November 2023: Der Besuch des Frauen- und Kinderschutzhauses Bayerischer Untermain (AWO Kreisverband Aschaffenburg e.V.) beinhaltete die Sichtung der Wohn- und Aufenthaltsräume der gewaltbetroffenen Frauen und ihrer Kinder. Das Frauenhaus kann elf Frauen mit/ohne Kinder aufnehmen, die von häuslicher Gewalt bedroht bzw. betroffen sind. In einem anschließenden Austausch wurden die Umsetzung der Konzeption und die Herausforderungen der Interventionsstelle PABaU–Pro Aktive Beratung am Untermain besprochen. Diese bietet eine zugehende Beratung für weibliche Opfer häuslicher Gewalt, die im Kontakt mit der Polizei stehen bzw. standen. Die Interventionsstelle kooperiert mit den Polizeiinspektionen Aschaffenburg, Alzenau, Miltenberg und Obernburg.

Fortbildung zu Digitalisierter Gewalt in der beraterischen Praxis

November 2023: Am 7. November veranstaltete die Koordinierungsstelle eine Online-Fortbildung zum Thema Digitalisierte Gewalt. Diese besuchten über 60 Berater*innen aus Bayern, die mit gewaltbetroffenen Frauen, Männern und Personen der LGBTIQ+-Community arbeiten, denn alle sind in ihrer täglichen Praxis mit digitalen Gewaltformen konfrontiert. Fachlich ausgestaltet wurde die Fortbildung von Ein Team gegen digitale Gewalt aus Berlin, die Gewaltschutzeinrichtungen in ganz Deutschland mit Technik-Knowhow unterstützen. Am Vormittag wurde das Phänomen der digitalisierten Gewalt erläutert und bearbeitet, was Menschen beachten müssen, wenn sie ihre digitalen Räume nach einer Trennung absichern möchten. In den Workshops am Nachmittag erlernten die Teilnehmer*innen praktische Methoden zur Absicherung des Standorts, des Smartphones sowie mobiler Cloud-Konten. Abschließend wurde die Frage diskutiert, was die bayerischen Beratungsfachkräfte an Unterstützung brauchen, um der Digitalen Gewalt adäquat begegnen zu können. Finanziert wurde die Fortbildung vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.

Besuch Frauenhaus Frauen*hilfe München

Oktober 2023: Das Frauenhaus der Frauen*hilfe München des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Landesverband Bayern e.V. ist mit der Kapazität, 45 Frauen* und 60 Kinder vorübergehend sicheren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, das größte Frauenhaus in Bayern. Nach der Begehung der Räumlichkeiten wurden der Koordinierungsstelle die konzeptionellen Grundlagen des Sicherheitskonzeptes und der spezialisierten psychosozialen Beratung und Begleitung der gewaltbetroffenen Frauen vorgestellt. Die Begehung des Kinderbereichs wurde mit einer Erläuterung der pädagogischen Angebote für die von Gewalt (mit-) betroffenen Kinder und Jugendlichen verbunden.

Besuch Frauennotruf und Interventionsstelle Ebersberg

September 2023: Die Koordinierungsstelle besuchte den Frauennotruf und die Interventionsstelle Ebersberg (Frauen helfen Frauen e.V. Ebersberg, Dachverband: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern e.V.). Nachdem die Räumlichkeiten durchlaufen wurden, gab es einen Austausch zu den Themen Hochrisikofälle und Gefährdungseinschätzung der gewaltbetroffenen Frauen. Auch der Bericht über die Kooperationen mit der ortsansässigen Polizei und den Präventionsangeboten war Teil des Gesprächs. Das abschließende Thema war die Relevanz von Dolmetschungen bei den Beratungen und die Herausforderungen, die die Umsetzung der Online-Beratung mit sich bringt.

Besuch Frauen- und Mädchennotruf und Interventionsstelle Rosenheim

September 2023: Die Koordinierungsstelle besuchte den Frauen- und Mädchennotruf und die Interventionsstelle in Rosenheim (MaVia e.V., Dachverband: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern e.V.). Der Begehung der Räumlichkeiten folgte ein Austausch zu dem Themen Hochrisikofälle und Gefährdungs-einschätzung der gewaltbetroffenen Frauen. Weiter wurde von den Kooperationen mit der ortsansäss-igen Polizei und den Präventionsangeboten berichtet. Abschließend ging es um die Relevanz von Dolmetschungen bei den Beratungen und die Herausforderungen der Online-Beratung.

Neues Öffentlichkeitsarbeitsmaterial für bayernweite Online-Beratung

August 2023: Um den zentralen Zugang zur Online-Beratung der Frauenhäuser und Fachberatungsstellen/Notrufe über das Webportal www.onlineberatung-gewalt.de für gewaltbetroffene Frauen mit und ohne Behinderung in Bayern bekannter zu machen, stellt die Koordinierungsstelle allen Unterstützer*innen Plakate, Postkarten und Aufkleber zur Verfügung. Diese können gerne in Einrichtungen und bei Veranstaltungen ausgelegt werden. Material anfordern unter  oder alternativ hier downloaden.  

Vortrag zum Bedrohungsmanagement der bayerischen Polizei

Juli 2023: Bei den Vernetzungstreffen der Mitarbeiterinnen in den Second Stage-Projekten sowie den Interventionsstellen/proaktiven Beratungsstellen am 11. bzw. 17. Juli 2023 stellte die Kriminalhauptkommissarin und Beauftragte für Kriminalitätsopfer Andrea Kleim aus München vor, was die Polizei unter Hochrisiko und Bedrohungsmanagement bei häuslicher Gewalt versteht. Nach begrifflichen Definitionen stellte sie die Rahmenkonzeption der bayernweiten Bedrohungsmanagement-Strukturen vor, in dessen Zentrum die interdisziplinäre Risikoanalyse steht. Außerdem referierte sie Befunde der Studie des Instituts für Polizei und Sicherheitsforschung (IPOS) mit dem Fokus Gewalteskalation in Paarbeziehungen und Maßnahmen zu deren Verhinderung. Ein bedrückendes Ergebnis der Studie ist zum Beispiel, dass in mindestens jedem zweiten Opferhaushalt minderjährige Kinder lebten, die insofern zumindest mittelbar von häuslicher Gewalt betroffen waren. In fast jedem fünften Fall war die Anwesenheit von Kindern am Einsatzort dokumentiert, die überwiegend als verängstigt und psychisch beeinträchtigt beschrieben wurden. Frau Kleim stellte sich im Anschluss an ihren Vortrag den Fragen der Praxisvertreterinnen, die unter anderem zeigten, dass sich die polizeiliche Arbeit regional unterschiedlich zeigt.

Bundeskonferenz (BuKo) der Interventionsstellen in Niedersachsen

Juni 2023: Die Bundeskonferenz der Interventionsstellen findet bereits seit 2008 jährlich statt und ist ein wichtiges Gremium der proaktiven Beratungs- und Interventionsstellen. Die BuKo bietet eine Plattform für den fachlichen und kollegialen Austausch der Mitarbeiterinnen der Interventionsstellen. In diesem Jahr fand die BuKo mit 120 Teilnehmerinnen in Hannover statt und wurde vom Landespräventionsrat Niedersachsen organisiert und von der niedersächsischen AG BuKo inhaltlich ausgestaltet.Bayern war auf der Konferenz mit Fachfrauen der Interventionsstellen in Amberg, Erlangen (nicht im Bild), München, Regensburg, Schwabach, Schwandorf, Starnberg, Straubing, Wolfratshausen sowie der Koordinierungsstelle vertreten. Das abwechslungsreiche Programm enthielt Fachvorträge zu häuslicher Gewalt bei der Regelung von Umgang und Sorge, Antifeminismus und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie zur Digitalisierung von Gewalt in sozialen Beziehungen sowie praxisorientierte Workshops, die wichtige Aspekte der Arbeit in den Beratungs- und Interventionsstellen behandelten (zum Beispiel zum Fallmanagement bei Hochrisikofällen, der Beratung mit Dolmetschung oder zum ambivalenten Verhalten von betroffenen Frauen). Weiter wurden Länderspezifika vorgestellt und die Einrichtung eines Beirates der Interventionsstellen auf Bundesebene beschlossen, zu dem auch Bayern Delegierte entsenden wird.